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Bundesregierung bekräftigt Unterstützung für Olympiabewerbung

Die Bundesregierung steht geschlossen hinter der deutschen Bewerbung für die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele. Am Mittwoch beschloss das Bundeskabinett, bestehend aus Kanzler Friedrich Merz und den 17 Bundesministerinnen und -ministern, die Unterzeichnung einer „Politischen Vereinbarung zu einer deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele“. Dieses sogenannte Memorandum of Understanding soll am 4. Dezember von Merz, DOSB-Präsident Thomas Weikert, den Ministerpräsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen, Markus Söder (CSU) und Hendrik Wüst (CDU), dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Peter Tschentscher (SPD), und dem Oberbürgermeister der Stadt München, Dieter Reiter (SPD), unterzeichnet werden.

„Wir freuen uns, dass die Bundesregierung mit dem heutigen Kabinettsbeschluss unterstrichen hat, dass die schon im Koalitionsvertrag verankerte Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele ihr wichtigstes sportpolitisches Ziel ist. In den kommenden Wochen werden wir gemeinsam mit der Politik weitere wichtige Schritte gehen, um unsere Kandidatur für den Zeitraum 2036 bis 2044 auf den Weg zu bringen“, sagte Thomas Weikert. Vor der Unterzeichnung der Vereinbarung steht in der kommenden Woche in Lausanne (Schweiz) die Aufnahme des „Continuous Dialogue“ mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) auf dem Programm.

Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, bezeichnete in einem auf Instagram verbreiteten Video die Bewerbung als „DAS sportpolitische Ziel der Bundesregierung. Durch Olympia stärken wir unser Wir-Gefühl und senden ein Zeichen des Aufbruchs.“ Auf ihrer Website ordnet die Bundesregierung den Schritt als „Ausdruck der Geschlossenheit“ ein. Der DOSB wird auf seiner Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Frankfurt am Main über den weiteren Weg der Auswahl des nationalen Kandidaten abstimmen. Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr sind im Rennen, die Entscheidung soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. September in Baden-Baden fallen. 

Neues Freiwilligensurvey: Sport bleibt Vorreiter trotz sinkender Engagementquote

Sportvereine bleiben die mit Abstand beliebtesten Orte für freiwilliges Engagement in Deutschland.

Das geht aus dem neusten Deutschen Freiwilligensurvey (FWS) hervor, der im Auftrag der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, Dr. Christiane Schenderlein (CDU), erstellt wurde. Für die Studie werden seit 1999 alle fünf Jahre mehr als 27.000 Menschen in Deutschland zu ihrem freiwilligen Engagement befragt. Der 6. FWS ist am 14. November erschienen.

Wie der Sport darin abschneidet und was Sportvereine daraus lernen können, zeigen wir euch hier.

Folker Hellmunds Abschied stellte sogar die IOC-Präsidentin in den Schatten

Auf einer sportpolitischen Veranstaltung dieser Tage der neuen IOC-Präsidentin die Show zu stehlen - das muss man erst einmal schaffen. Kein Wunder also, dass dem Mann, dem dieses Kunststück gelang, am Montagabend kurzzeitig die Stimme versagte. Ob vor Rührung oder weil er sich für zu viele Glückwünsche bedanken musste, war nicht ganz klar. Aber Folker Hellmund war heiser, als er sein Team aus dem Brüsseler EU-Büro des Europäischen Olympischen Komitees (EOC) auf der Bühne für ein Erinnerungsfoto aufzustellen versuchte. „Es waren die Menschen, mit denen ich arbeiten durfte, die diesen Posten so besonders gemacht haben. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit“, sagte der 64-Jährige, nachdem er von den rund 350 geladenen Gästen bei seinem letzten offiziellen Auftritt als Büroleiter mit Standing Ovations gefeiert worden war. Ende März kommenden Jahres geht Folker Hellmund in den Ruhestand.

Anlass der Zusammenkunft in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Belgiens Hauptstadt war eigentlich der 7. Europäische Abend des Sports, und weil sich die seit Juni amtierende IOC-Präsidentin Kirsty Coventry als Ehrengast angekündigt hatte, war das Interesse an der im Zweijahresturnus stattfindenden Veranstaltung riesig. Die ehemalige Weltklasseschwimmerin aus Simbabwe, 2004 und 2008 Olympiasiegerin über 200 Meter Rücken, wusste in ihrer Keynote auch durchaus zu emotionalisieren. Als die 42-Jährige die Bedeutung des Sports herausstrich („Ich glaube, dass Sport nicht nur Leben verändert, sondern Barrieren niederreißen kann“) oder dessen Autonomie und Universalität untermauerte („Jedes unserer Mitglieder hat die gleichen Rechte, die gleiche Stimme und muss frei sein von jeglicher politischer Einflussnahme“), brandete mehrfach Applaus auf.

Anschließend bemühten sich Glenn Micallef, für den Sport zuständiger EU-Kommissar aus Malta, die ehemalige französische Sportministerin und aktuelle NOK-Präsidentin Amélie Oudéa-Castéra, der frühere Weltklasse-Tischtennisspieler Jean-Michel Saive als Präsident von Belgiens NOK und die ehemalige estnische Präsidentin Kersti Kaljulaid, mittlerweile Präsidentin des estnischen NOK, in einer interessanten, aber stellenweise langatmigen Podiumsdiskussion unter Moderation der früheren kroatischen Alpinski-Weltcupstarterin Ana Jelusic-Black, das Motto „Mehr als ein Spiel: Die Rolle des Sports in herausfordernden Zeiten“ mit Leben zu füllen. Insbesondere Oudéa-Castéra wusste mit ihrer Ehrlichkeit zu punkten, als sie das Vermächtnis der Paralympischen Spiele von Paris 2024 als enttäuschend brandmarkte, weil die kurz nach den Spielen eingesetzte neue Regierung keinen Ministerposten für Inklusion vorgesehen hatte. Die viel gelobte flächendeckende Einführung einer halben Stunde Sport an Grundschulen bezeichnete sie lediglich als einen Anfang. „Wir müssen viel weiter gehen als das“, sagte sie.