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Bundestagswahl 2025: Das fordert der organisierte Sport

Sport im Verein ist so beliebt wie nie. Mit mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in rund 86.000 Sportvereinen erreichte der organisierte Sport 2024 einen neuen Allzeitrekord. Damit ist und bleibt der Sport unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) die größte zivilgesellschaftliche Bewegung unseres Landes. 

Das ist allerdings nicht selbstverständlich. 

Sportvereine und -verbände, Trainer*innen und Athlet*innen im ganzen Land sehen sich von der Politik oftmals nicht ausreichend für ihre Arbeit und ihren Einsatz wertgeschätzt und gefördert. An vielen Ecken und Enden besteht dringender Handlungsbedarf. 

Anlässlich der vorgezogenen Bundestageswahl am 23. Februar 2025 hat der DOSB als Dachverband des deutschen Sports zehn politische Forderungen aufgestellt. Diese Forderungen, die alle 102 Spitzenverbände, Landessportbünde und Verbände mit besonderen Aufgaben auf der DOSB-Mitgliederversammlung am 7. Dezember 2024 in Saarbrücken einstimmig beschlossen haben, liegen den Parteien und Fraktionen vor und werden bis zur Wahl sowie während der Koalitionsverhandlungen gezielt an die Politik herangetragen. 

Wahlprogramme zur Bundestagswahl in Bezug auf den Sport

Mit nur noch wenigen Wochen bis zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025 startet der Wahlkampf nach dem Jahreswechsel in die heiße Phase. Ihre Wahlprogramme haben die Parteien größtenteils schon vor Weihnachten vorgestellt, und dass dies kein gewöhnlicher Wahlkampf ist, macht sich auch in den Programmen bemerkbar: Deutlich kürzer als zu den vergangenen Wahlen halten die Programme natürlich auch weniger Pläne für die Förderung von Sport, Bewegung und Ehrenamt bereit. Doch was planen die Parteien hier überhaupt? Wo herrscht Einigkeit und wo unterscheiden sie sich? Und wo sind noch Leerstellen, die aber zwingend Eingang in einen Koalitionsvertrag finden müssen?

Mit der Forderung nach einer jährlichen „Sportmilliarde“ gehen CDU und CSU mit einer konkreten Summe für die Sportförderung des Bundes ins Rennen. Bei SPD und Grünen bleiben die Bekenntnisse für Investitionen in Sportstätten abstrakter. Beide wollen jedoch mit einem „Deutschlandfonds“ öffentliche Infrastruktur-Investitionsprogramme auflegen, von denen auch Sportstätten profitieren sollen.

Neben der Sportmilliarde stellt die Union als prominente Forderung auch eine*n Staatsminister*in für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt in Aussicht. Die SPD will hingegen den Sport als Staatsziel im Grundgesetz verankern.

Keinen Dissens gibt es bei einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele, die von Union und SPD uneingeschränkt unterstützt werden. Grüne und FDP verknüpfen ihre Zustimmung mit Forderungen nach Nachhaltigkeit und dem Schutz von Menschrechten bei möglichen Spielen in Deutschland.

Am umfangreichsten sind bei allen vier Parteien die Pläne zur Entlastung und Förderung des Ehrenamts. Die Union möchte mit einem Vereinspaket für das Ehrenamt vor allem Bürokratie-, Haftungs- und Datenschutzprobleme lösen. Zudem sollen Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale spürbar erhöht werden. Die FDP spricht bei den Pauschalen von einer Anpassung, plant aber weitergehende Bürokratieentlastungen sowie einen digitalen Vereinslotsen zur Unterstützung der Vereine. Einen Schwerpunkt wollen die Liberalen auf eine stärkere Einbindung der Babyboomer-Generation legen. Die SPD will erneut mit einem Demokratiefördergesetz die Zivilgesellschaft stärken. Die Grünen wollen den Zugang von Menschen mit geringem Einkommen, Migrationsgeschichte oder Behinderung in das Ehrenamt verbessern und mit einer bundesweit gültigen Ehrenamtskarte mehr Wertschätzung für Engagierte schaffen. Alle Parteien fordern, dass E-Sport gemeinnützig wird.

Vergleichsweise zurückhaltend sind alle Parteien bei ihren Plänen zur Reform und Förderung des Spitzensports. Die Union möchte insbesondere die Situation der Trainer*innen verbessern. Die Grünen fordern eine übergreifende Spitzensportstrategie. Zur Zukunft des Sportfördergesetzes, einer Leistungssport GmbH oder Spitzensportagentur findet sich bei keiner der Parteien eine Aussage.

Die Debatte um eine Wiedereinführung der Wehrpflicht wird stark mit den Freiwilligendiensten verknüpft. Alle Parteien haben gemein, diese zu stärken. Die Grünen wollen einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst und die SPD das „Taschengeld“ erhöhen, um den Freiwilligendienst zugänglicher zu machen. Die Union fordert gar ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, das mit der aufwachsenden Wehrpflicht zusammen gedacht werden soll.

Die Wahlprogramme von BSW und Die Linke sind nochmal deutlich kürzer und haben daher auch kaum Bezüge zum Sport. Das BSW fordert, dass der Bund für alle Kinder und Jugendlichen das erste Jahr einer Vereinsmitgliedschaft bis zu einem Betrag von 150 Euro finanzieren soll. Bei der Linkspartei findet sich die Forderung nach einer besseren finanziellen Ausstattung der Kommunen, unter anderem für Investitionen in öffentliche Schwimmbäder. Da nur die Programme der demokratischen Parteien betrachtet werden, findet die AfD keine Berücksichtigung.

Bis zu den Wahlen am 23. Februar stehen noch die Parteitage an, auf denen die Programme offiziell beschlossen werden. Parallel läuft natürlich der Wahlkampf auf Hochtouren. Die deutlich kürzeren Wahlprogramme könnten auch ein Indikator sein, dass ein künftiger Koalitionsvertrag deutlich knapper und grober gefasst sein könnte und die Details der Regierungspolitik nicht schon in den Koalitionsverhandlungen, sondern im Regierungshandeln der darauffolgenden vier Jahre festgelegt werden. Die Forderungen des organisierten Sports, die auf der DOSB-Mitgliederversammlung in Saarbrücken beschlossen wurden, liegen den Parteien und Fraktionen vor und werden in den Wochen bis zur Wahl sowie während der Koalitionsverhandlungen gezielt in Richtung Politik kommuniziert.

Wegbereiterin, Türöffnerin, Pionierin – das bunte Fußballleben der Monika Staab

Eineinhalb Stunden lang hat sie bereits geredet, auf jede Frage eine Antwort gefunden und mindestens eine Anekdote dazu erzählt, blumig und unterhaltsam. Aber nun hält Monika Staab inne und muss überlegen. Ob es eine Station auf ihrem beruflichen Lebensweg gegeben habe, die sie sich im Nachhinein lieber erspart hätte, war die Frage gewesen. Sie schaut irritiert, dann sagt sie: „Reisen ist schön, birgt aber immer auch Gefahren. Aber da ich ein angstfreier Mensch bin, habe ich auf jeder Station etwas gelernt und davon profitiert. Insofern möchte ich keine davon missen.“

Monika Staab, der man die Athletik aus ihrer aktiven Karriere bis heute ansieht, ist der Typ Frau, für den der Begriff Pionierin erfunden wurde. Ihr gesamtes berufliches Wirken hat sie dem Frauenfußball verschrieben. Sie stand als Spielerin 1977 mit der NSG Oberst Schiel im Finale um die deutsche Meisterschaft, spielte mehrere Jahre für Clubs in Frankreich und England, führte die SG Praunheim 1990 als Mannschaftskapitänin in die Bundesliga. Von 1993 an war sie Trainerin, feierte Erfolge bei der SG Praunheim und gewann, nachdem sie deren Frauenabteilung in den als neuen Verein gegründeten 1. FFC Frankfurt überführt hatte, mit ihren Teams als Trainerin und Präsidentin viermal die deutsche Meisterschaft, fünfmal den DFB-Pokal und 2002 den ersten UEFA-Pokal der Frauen. Doch was nun, da die 66-Jährige in den Ruhestand eingetreten ist, im Rückblick alles überstrahlt, ist ihr Wirken als internationale Trainerin, das ihr weltweit zu großer Bedeutung verholfen hat. Und darüber mit ihr zu sprechen, ist wie ein kleiner Bildungsurlaub.

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