Grüner Weg 1, 27793 Wildeshausen

GEMEINSAM Spielen gegen Einsamkeit

Ob Schach, Karten- oder Bewegungsspiele: Im Sportverein kommen wir nicht nur für Spiel und Bewegung zusammen, sondern erleben auch Gefühle der Gemeinschaft und Verbundenheit. Unter dem Motto “GEMEINSAM Spielen” hat das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ vom 26. Mai bis 1. Juni 2025 zu Aktionen aufgerufen, die ein Zeichen gegen Einsamkeit setzen. 

Im Rahmen des DOSB-Projekts “Fit und verbunden gegen Einsamkeit” entstehen bundesweit sechs Modellregionen gegen Einsamkeit. Mit dabei sind die Iranische Gemeinde Deutschland, der Kreissportbund Bautzen, das Sportzentrum der Universität Regensburg, der Sozialdienst muslimischer Frauen Kempten, die Sportjugend Hessen und der Caritasverband Gelsenkirchen. Im Rahmen der Aktionswoche haben wir auf dem Sportdeutschland Instagram-Kanal jeden Tag ein Teilprojekt vorgestellt.  

Das FIVE-Modellprojekt Das DOSB-Projekt „Fit und verbunden gegen Einsamkeit“ (FIVE) wird durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) gefördert. 

 

„Sport ist gesund - zu viel UV-Strahlung nicht.“

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist vor allem für Themen wie die Überwachung der Umweltradioaktivität und den radiologischen Notfallschutz bekannt. Wie sind Sie auf Sportvereine als Zielgruppe für UV-Schutz aufmerksam geworden - und warum ist das Thema dort aus Ihrer Sicht so relevant?

Cornelia Baldermann: Das BfS setzt sich für den Schutz vor gesundheitsschädlicher UV-Strahlung ein. Alle, die sich draußen aufhalten - und dazu gehören auch sportlich Aktive - sind automatisch der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt. Sport ist gesund - zu viel UV-Strahlung nicht. Deshalb ist UV-Schutz auch für Sportvereine wichtig.

Welche gesundheitlichen Herausforderungen bringt der Klimawandel für den Breitensport allgemein mit sich?

Christian Siegel: Der Klimawandel hat auch auf den Sport spürbare Auswirkungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören Sportler*innen zu den besonders gefährdeten Gruppen, wenn es um klimabedingte Gesundheitsrisiken geht. Ob im Freien oder in der Halle - jede Sportart, jeder Verband, jeder Verein und jede*r Athlet*in treffen die Folgen des Klimawandels zunehmend direkt oder indirekt. Zu den direkten Auswirkungen zählen vor allem Hitzebelastungen, Extremwetterlagen und erhöhte UV-Strahlung. Indirekt zeigen sich gesundheitliche Probleme etwa durch belastete Atemwege aufgrund von Ozon, Feinstaub und Pollen. Auch Infektions- und Vergiftungsrisiken durch Zecken, Stechmücken oder wasserbedingte Krankheiten nehmen zu. Hinzu kommen mentale Belastungen, die im Sport spürbar sind.

Warum ist das Thema UV-Schutz gerade für den Sport so wichtig - und welche besonderen Herausforderungen sehen Sie für Sportvereine?

Cornelia Baldermann: Das Thema UV-Schutz ist auch im Sport wichtig, da Sportler*innen oft über längere Zeiträume UV-Strahlung ausgesetzt sind. Während körperliche Aktivität zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet, kann übermäßige UV-Belastung das Risiko für ernste Erkrankungen der Haut und Augen - im schlimmsten Fall Krebserkrankungen - sein.

Christian Siegel: Die Zahl der Sonnenstunden nimmt in den letzten Jahren spürbar zu - und damit auch die Belastung durch UV-Strahlung. Für den gemeinwohlorientierten Sport ist der UV-Schutz daher von zentraler Bedeutung, denn viele sportliche Aktivitäten finden im Freien statt - oft genau dann, wenn die UV-Strahlung besonders stark ist. Sportler*innen verbringen bei Training, Wettkämpfen oder Vereinsveranstaltungen häufig viele Stunden unter freiem Himmel. Sportvereine tragen hier eine besondere Verantwortung - vor allem gegenüber Kindern, Jugendlichen und weiteren vulnerablen Gruppen. Als Orte des Lernens, der Gemeinschaft und mit einer wichtigen Vorbildfunktion sind sie in der Lage, gesundheitsförderndes Verhalten aktiv zu vermitteln und vorzuleben. Diese Verantwortung umfasst nicht nur die Aufklärung über die Risiken von UV-Strahlung, sondern auch die konsequente Integration konkreter Schutzmaßnahmen in den Vereinsalltag.

„Ich bin ein gutes Herdentier, das auch gern mal folgt“

Der letzte mögliche Titel blieb Timo Boll verwehrt. Zwei leidenschaftliche Kämpfe – im Einzel gegen Hugo Calderano, im Doppel an der Seite von Anton Källberg gegen Shunsuke Togami und Simon Gauzy - lieferte der 44-Jährige noch einmal ab, Punkte allerdings konnte er seinem Verein Borussia Düsseldorf zum Abschied nicht mehr schenken. Das Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft ging am vergangenen Sonntag in der Frankfurter Süwag Energie Arena mit 2:3 gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen verloren. So richtig störte das allerdings niemanden. Ein letztes Mal wurde der Rekordeuropameister und mehrfache Weltranglistenerste, der an sieben Olympischen Spielen teilgenommen hat, von seinen Fans frenetisch gefeiert. Wenige Tage nach dem letzten Match seiner Karriere nahm sich Timo Boll Zeit für ein Abschiedsgespräch mit dem DOSB.

DOSB: Timo, du hast eine lange Abschiedstour mit vielen emotionalen Erlebnissen hinter dir. Wie ist nun, wenige Tage nach dem letzten Aufschlag, deine Gefühlslage?

Timo Boll: Ich bin immer noch total geflasht von den Erlebnissen am Sonntag. Emotional war das ein kolossaler Abschluss, da haben sich Wahnsinnsszenen abgespielt, deren Bilder ich noch lange im Kopf behalten werde. Für jemanden, der trotz aller Erfahrung nicht so gern im Mittelpunkt steht, war das in der Form schon heftig. Am Montag war ich komplett out of order, aber nicht vom Spielen, sondern weil die mentale Verarbeitung Zeit benötigte. Ich glaube, das war das Maximum, das möglich war. Dass das Spiel letztlich verloren ging, war schon kurz danach fast vergessen.

Gab es in den vergangenen Monaten einen Moment, der dich emotional über die Grenze des Verkraftbaren gebracht hat?

Verkraftet habe ich das alles schon, verarbeitet aber sicher noch nicht. Es begann eigentlich bereits im April vergangenen Jahres, als ich mein letztes Turnier in China spielte. Da habe ich die erste geballte Ladung an Zuneigung bekommen. 12.000 Zuschauer in der Halle haben meinen Namen gerufen. Ich hatte schon erwartet, dass ich dort überschwänglich verabschiedet werden würde, aber dass es so geballt kommt, war unerwartet. Noch krasser hat es mich bei den Olympischen Spielen in Paris überrascht. Dort saß ja kein Fachpublikum in der Halle, sondern ein gemischtes, mit Sportfans, die sich nicht alle im Tischtennis auskennen. Und dann steht da trotzdem die ganze Halle und feiert mich! Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Dass es bei meinem letzten Spiel so abgehen würde, war mir schon eher klar, deshalb hatte ich auch einen ziemlichen Bammel vor dem Tag. Ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren würde, denn beim letzten Spiel der Karriere in der Heimat multipliziert sich die Gefühlslage. Da kann es einen schnell zerreißen.

Du bist oft gefragt worden, ob du dich vor dem berüchtigten tiefen Loch fürchtest, in das besonders erfolgreiche Sportler*innen nach dem Karriereende zu fallen drohen. Was macht es mit dir zu wissen, dass du im Leben höchstwahrscheinlich nichts mehr so gut können wirst wie Tischtennisspielen?

Niemand kann wissen, wie es mir damit in ein paar Monaten gehen wird. Aber ich bin überzeugt davon, dass ich darauf vorbereitet bin. Mir ist schon klar, dass es nie wieder so kribbeln wird wie im Sport. Aber ich versuche, dankbar zu sein für alles, was ich erleben durfte. Mir ist am vergangenen Sonntag wieder einmal klar geworden, was für ein Glück ich hatte, dass ich über eine so lange Zeitspanne mein Hobby zum Beruf machen durfte und damit nicht nur unglaublich tolle Erfolge feiern und interessante Menschen kennenlernen konnte, sondern auch anständig verdient habe. Ich weiß das sehr zu schätzen! Gleichzeitig ertappe ich mich dabei, dass ich einige Routinen verinnerlicht habe, die ich nach und nach abbauen sollte. Zum Beispiel habe ich am Montag nach dem Einkaufen den Kofferraum ausgeräumt und dabei wie gewohnt besonders auf meine linke Hand aufgepasst. Bis ich merkte: Wenn du dir jetzt einen Finger quetschst, ist das nicht mehr so schlimm. Oder beim Tennis mit meiner Frau, da habe ich die tiefen Wege vermieden, um mich nicht unnötig zu belasten. Erst danach wurde mir klar: Das ist jetzt kein kleines Hobby mehr, sondern eine deiner Hauptbeschäftigungen! Du kannst ruhig voll reingehen! Das muss ich noch verinnerlichen.

Sprechen wir über eine Eigenschaft, die dich besonders ausgezeichnet hat. Wir haben noch keinen Menschen getroffen, der sagt: Den Boll, den finde ich richtig scheiße! Viele erklären sich deine Rolle als Publikumsliebling mit deinem Hang zum Fairplay. Womit erklärst du sie dir?

Erst einmal freue ich mich sehr darüber, dass ich anscheinend als fairer Sportsmann wahrgenommen wurde, denn das war mir immer ein wichtiges Anliegen. Ich glaube, die Menschen schätzen es, wenn man im Erfolg respektvoll und bodenständig bleibt und keine großen Skandale produziert. An mir kann man sich schwer reiben, aber vielleicht habe ich einigen Sportfans ein paar schöne Stunden bereiten können. Respekt und Fairplay waren mir tatsächlich immer am wichtigsten. Dadurch habe ich vielleicht den einen oder anderen Titel nicht mitgenommen, dafür aber Freundschaften fürs Leben aufgebaut. Das zählt viel mehr.

Von den Freundschaften, die du ansprichst, ist sicherlich die mit Dirk Nowitzki diejenige, die den Sportfans am ehesten bekannt ist. Gibt es darüber hinaus eine, die du auf keinen Fall missen möchtest?

Eine? Da gibt es so viele! Meinen Trauzeugen zum Beispiel habe ich in der Jugend im Kadertraining kennen gelernt. Daraus ist eine Freundschaft fürs Leben entstanden. Ich durfte aber auch aus anderen Sportarten viele tolle Menschen erleben, die mich mit ihrer Hingabe und ihrer Leistungsbereitschaft geprägt haben. Sport ist einfach das beste Umfeld, auch um sich selbst kennenzulernen und zu wachsen. Ich bin sehr froh, dass ich im Sport gelandet bin und nicht in der Bank. Der internationale Tischtennismarkt hat mir ein unbeschwertes Leben ermöglicht, und ich habe stets versucht, viel zu geben. Ich denke, wir haben gemeinsam ein paar ordentliche Schritte gemacht, und ich bin dankbar dafür, dass mich auf diesem Weg so viele unterschiedliche Menschen begleitet haben.

Ließe sich unter all den wunderbaren Momenten, die du im Sport erlebt hast, einer herausheben, der dich ganz besonders geprägt hat?

Das wäre vermessen, dazu waren es zu viele. Ich kann aber sagen, dass es für mich etwas sehr Besonderes war, gegen meine Idole zu spielen und diese sogar im ersten Duell zu schlagen, wie zum Beispiel Jan-Ove Waldner. Das hat mir innerlich enormes Selbstbewusstsein und den Glauben daran gegeben, dass ich etwas erreichen konnte im Tischtennis. Wichtig war mir aber auch damals, nicht rumzurennen und zu glauben, dass ich nun der Größte sei. Als der Beste habe ich mich selbst als Weltranglistenerster nie gefühlt, ich habe mir immer Understatement bewahrt. Ich denke, das hat mir gut getan und mich scharf gehalten für alle Herausforderungen, die kamen.

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